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Was ist eine Vendor Due Diligence?

Bei der Unternehmensnachfolge gibt es viele Dinge zu beachten, damit der Unternehmensverkauf an den/die Firmennachfolger/-in reibungslos erfolgen kann. Einer der wichtigsten Aspekte bei jedem Verkauf ist die Überprüfung des eigenen Unternehmens auf verkaufsrelevante Daten. Dieser Prozess wird als Vendor Due Diligence bezeichnet. In diesem Blogbeitrag werden wir erörtern, was eine Vendor Due Diligence ist und welche verschiedenen Prüfungsarten durchgeführt werden können.

Was ist Vendor Due Diligence?

Eine Vendor Due Diligence (kurz VDD) ist rechtliche, steuerliche und/oder finanzielle Unternehmensbewertung, die im Auftrag des Verkäufers durchgeführt wird, bevor ein Unternehmen verkauft wird. Da diese Prüfung jedoch unbefangen durchgeführt werden sollte, werden deshalb oftmals externe Partner dafür beauftragt, wobei der/die Verkäufer/-in die vollständige Kontrolle darüber hat, in welchem Umfang das VDD durchgeführt wird und welche Teile des Unternehmens geprüft werden.

Das VDD soll der Unternehmensführung helfen, die Stärken und Schwächen des Unternehmens aufzudecken. Dies gibt dem/der Verkäufer/-in die Möglichkeit, eventuelle Schwächen im Vorfeld auszugleichen, während der/die Firmennachfolger/-in schnell einen Überblick über die Chancen und Risiken des Unternehmens erhält.

 

Welche Vorteile bietet eine Vendor Due Diligence?

Dank der gewonnenen Daten können Sie Schwachstellen früher und schneller erkennen, was Verkäufern einen deutlichen Vorteil bei der Behebung von Schwachstellen verschafft. Jedoch können oftmals nicht alle Nachteile ausgebessert werden. Für ein Verhandlungsgespräch ist es trotzdem von Vorteil, wenn der Verkäufer über bestehende Probleme Bescheid weiß und sich entsprechend auf eine Argumentation verbreiten kann.

Auch für Firmennachfolger stellt eine VDD einen Nutzen dar, da der Aufwand durch eine vorab durchgeführte und offen gelegte Due Diligence für den Käufer sinkt. Der Transaktionsprozess kann beschleunigt werden, da der Anwärter selbst keine Prüfung durchführen muss und Zeit spart. Die Chance, zügig(er) eine/n potentielle/n Firmennachfolger/-in zu finden, erhöht sich durch den vorab gelieferten Überblick zum Unternehmen zudem merklich.

 

Welche Arten von Vendor Due Diligence gibt es?

In einer Vendor Due Diligence wird oft thematisch abgegrenzt. Käufer achten oftmals besonders auf einen bestimmten Sektor, der aber für den Unternehmer vor der Käufersuche noch ungewiss ist. Deshalb sollte eine vollständige Prüfung in folgenden Themen erfolgen:

  1. Financial Due Diligence
    Der Begriff „Financial Due Diligence“ bezieht sich auf die finanzielle Gesundheit eines Unternehmens. Dies umfasst sowohl die gegenwärtigen als auch die zukünftigen finanziellen Verhältnisse des Unternehmens.
  1. Tax Due Diligence
    Die Tax Due Diligence prüft den Steuerstatus des Unternehmens, identifiziert Steuerrisiken und hilft bei der Schaffung einer steuerlich optimalen Struktur beim Verkauf eines Unternehmens sowie bei der Minimierung zukünftiger Risiken.
  1. Legal Due Diligence
    Die rechtliche Due Diligence bezieht sich auf den Prozess der Prüfung aller rechtlichen Aspekte eines Unternehmens, bevor es verkauft wird. Dazu gehört die Prüfung von Gesellschaftervereinbarungen, Eigentumsverhältnissen und Verträgen mit Mitarbeitern und Lieferanten. Ein weiterer Zusatzpunkt ist die Erfassung von Umweltrisiken. Dieser Punkt ist aber kein Standardsektor in einer Vendor Due Diligence, kann aber weiterführend auch angesprochen werden.

All diese verschiedenen Bereiche werden von dem beauftragten Prüfer dokumentiert und analysiert. Dabei kann der Verkäufer entweder einen ausführlichen Bericht über jeden einzelnen Sektor einfordern, oder nur ein kürzeres Fact Book zusammenstellen lassen, welches dem potenziellen Käufer dann bei der Verhandlung vorgelegt werden kann.

 

Wer kann eine Vendor Due Diligence durchführen?

Die Vendor Due Diligence sollte, um möglichst vertrauenswürdig und professionell zu wirken, von einem unabhängigen Dritten durchgeführt werden. Meistens wird dazu auf einen Rechtsanwalt, einem Wirtschaftsprüfer oder einem Steuerberater zurückgegriffen.

Fazit:

Die Due-Diligence-Prüfung ist im Rahmen einer Unternehmensnachfolge ein wichtiger Prozess vor dem offiziellen Verkauf eines Unternehmens. Wenn Sie sich die Zeit nehmen, die Schwachstellen zu prüfen bzw. prüfen zu lassen, können Sie kostspielige Fehler vermeiden und sicherstellen, dass Ihre Verhandlung mit einer/einem potenziellen Firmennachfolger/-in erfolgreich sein wird. Spezifisches Fachwissen Thema Analyse- und Bewertungsverfahren in der Unternehmensnachfolge erhalten Sie in unserem IHK-zertifizierten Online-Kurs „Unternehmensnachfolge„.

Sie haben Fragen zum Thema Vendor Due Diligence und/oder sind auf der Suche nach einer/einem geeigneten Nachfolger/-in für Ihr Unternehmen? Wir sind gern für Sie da und begleiten Sie bis zur erfolgreichen Übernahme Ihres Unternehmens.

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