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Chancen erkennen, Risiken minimieren: Wichtige Faktoren einer Bestandsanalyse bei der Unternehmensübernahme

Eine angestrebte Unternehmensnachfolge ist ein komplexer Prozess, der eine gründliche Analyse und Bewertung des Unternehmens erfordert. Eine umfassende Bestandsanalyse stellt sicher, dass potenzielle Firmennachfolger ein klares Bild von den Vermögenswerten, Verbindlichkeiten und Risiken des zu erwerbenden Unternehmens erhalten und somit die Grundlage zur Bewertung des Unternehmens sowie für Verhandlungen mit dem Verkäufer bilden können. Welche Faktoren bei einer Bestandsanalyse besonders wichtig sind, erfahren Sie in diesem Beitrag.

 

Warum ist eine Bestandsanalyse für eine Unternehmensübernahme wichtig?

Im Kontext einer geplanten Unternehmensübernahme ist eine Bestandsanalyse des Unternehmens aus mehreren Gründen von entscheidender Bedeutung:

 

  1. Bewertung des Unternehmenswertes: Eine gründliche Bestandsanalyse liefert wertvolle Informationen über die finanzielle Gesundheit des Unternehmens, einschließlich seiner Vermögenswerte, Verbindlichkeiten, Cashflows und potenzieller Risiken. Diese Daten sind entscheidend für die Bewertung des Unternehmens und die Festlegung eines angemessenen Kaufpreises.
  2. Identifizierung von Risiken und Chancen: Durch die Analyse des Bestands können potenzielle Risiken, wie etwa versteckte Verbindlichkeiten, rechtliche Probleme oder unerwartete Betriebskosten, frühzeitig erkannt werden. Gleichzeitig ermöglicht die Bestandsanalyse auch die Identifizierung von Chancen, wie etwa ungenutzten Vermögenswerten oder Möglichkeiten zur Umsatzsteigerung.
  3. Grundlage für Verhandlungen: Eine fundierte Bestandsanalyse liefert den potenziellen Firmennachfolgern eine solide Grundlage für Verhandlungen mit dem Verkäufer. Sie ermöglicht es den Käufern zudem, gezielt auf bestimmte Aspekte des Deals einzugehen und potenzielle Risiken angemessen zu berücksichtigen.
  4. Planung der Integration: Die Ergebnisse der Bestandsanalyse bilden auch die Grundlage für die Planung der Integrationsstrategie nach Abschluss der Übernahme. So helfen sie z. B. neuen Geschäftsführern dabei, wichtige Entscheidungen über Personal, Betriebsabläufe, Finanzen und andere Aspekte des Unternehmens zu treffen.

 

Insgesamt ist eine gründliche Bestandsanalyse ein wesentlicher Schritt, um sicherzustellen, dass eine Unternehmensnachfolge erfolgreich und reibungslos verläuft. Sie bietet potenziellen Käufern wichtige Einblicke und Informationen, die für eine fundierte Entscheidungsfindung und eine erfolgreiche Integration unerlässlich sind.

 

Welche Faktoren sind bei einer Bestandsanalyse wichtig?

Bei einer Bestandsanalyse im Rahmen einer Unternehmensnachfolge sollten verschiedene Faktoren gründlich analysiert werden, um sich ein umfassendes betriebswirtschaftliches und regulatorisches Bild vom Unternehmens zu machen.

Zu den wichtigsten Faktoren gehören:

 

  1. Finanzielle Kennzahlen: Hierzu zählen Umsatz, Gewinnmargen, Cashflow, Verschuldung, Liquidität und Rentabilität. Diese Kennzahlen geben Aufschluss über die finanzielle Leistungsfähigkeit des Unternehmens und dessen langfristige Tragfähigkeit.
  2. Vermögenswerte: Eine Analyse der Vermögenswerte des Unternehmens, einschließlich seiner physischen Anlagen, Immobilien, Ausrüstungen, Vorräte und geistigen Eigentumsrechte, ist ebenfalls entscheidend. Dabei sollte auch deren Zustand, Bewertung und mögliche Abschreibungen berücksichtigt werden.
  3. Verbindlichkeiten: Es ist wichtig, alle Verbindlichkeiten des Unternehmens zu identifizieren, darunter Kredite, Hypotheken, unbezahlte Rechnungen und andere finanzielle Verpflichtungen. Dabei sollte auch die Fälligkeit und der Zinssatz dieser Verbindlichkeiten untersucht werden.
  4. Betriebskosten: Eine detaillierte Analyse der laufenden Betriebskosten des Unternehmens ist unerlässlich, um die Rentabilität zu bewerten und potenzielle Einsparungsmöglichkeiten zu identifizieren.
  5. Kunden- und Lieferantenbeziehungen: Die Analyse der Kundenbasis und der Beziehungen zu Lieferanten ist wichtig, um die Stabilität der Umsätze und die Abhängigkeit von einzelnen Kunden oder Lieferanten zu bewerten.
  6. Rechtliche und regulatorische Aspekte: Es ist entscheidend, alle rechtlichen und regulatorischen Aspekte des Unternehmens zu prüfen, einschließlich Verträge, Lizenzen, Haftungsrisiken, Rechtsstreitigkeiten und Compliance mit geltenden Gesetzen und Vorschriften.
  7. Personalmanagement: Die Analyse des Personals umfasst die Bewertung von Qualifikationen, der Erfahrung und Gehaltsstruktur sowie der Mitarbeiterzufriedenheit und laufenden Arbeitsverträgen.
  8. Markt- und Wettbewerbsumfeld: Eine Bewertung des Marktumfelds und der Wettbewerbssituation ist wichtig, um die Positionierung des Unternehmens, potenzielle Wachstumschancen und Risiken zu verstehen.

 

Eine gründliche Analyse dieser Faktoren liefert potenziellen Käufern ein umfassendes Bild des Unternehmens und ermöglicht es ihnen, fundierte strategische Entscheidungen zu treffen und Risiken angemessen zu bewerten. Des Weiteren hat sie einen direkte Auswirkungen auf den Kaufpreis des Unternehmens.

 

Erstellung eines Stärken-Schwächen-Profils

Nachdem alle relevanten Faktoren analysiert wurden, kann ein übersichtliches Stärken-Schwächen-Profil erstellt werden, das ebenfalls Teil der Bestandsanalyse ist und dabei hilft, die Vor- und Nachteile der Übernahme zu erkennen. Es handelt sich um eine Form der SWOT-Analyse, die die internen Stärken und Schwächen sowie die externen Chancen und Risiken eines Unternehmens unter die Lupe nimmt und bewertet. Um fundierte Daten zu erhalten, werden in diesem Kontext folgende Fragen gestellt:

  • – Welche Stärken hat das zu übernehmende Unternehmen, die für den Kaufinteressenten von Vorteil sind?
  • – Welche Chancen ergeben sich aus der Übernahme, die der Firmennachfolger nutzen kann?
  • – Welche Bedrohungen und/oder Risiken ergeben sich aus der Übernahme, die der Kaufinteressent vermeiden oder minimieren muss?

Ausgestattet mit diesen Informationen können potenzielle neue Geschäftsführer eine fundierte Entscheidung treffen, ob sie die Übernahme durchführen wollen und wie viel sie bereit sind zu zahlen.

 

Fazit: Die Bestandsanalyse ist ein unverzichtbarer Schritt im Prozess einer Unternehmensnachfolge. Sie liefert potenziellen Käufern umfassende Einblicke in die finanzielle Gesundheit, die Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und Risiken des zu erwerbenden Unternehmens. Dadurch können potenzielle Firmennachfolger Risiken identifizieren, Chancen erkennen und die finanzielle Leistungsfähigkeit des Unternehmens bewerten. Diese Erkenntnisse bilden die Grundlage für fundierte Entscheidungen in Bezug auf den Kaufpreis, Verhandlungen und die Planung der Integration nach Abschluss der Transaktion.

Gern beraten Sie die Experten von Unternehmensnachfolge.top persönlich und unterstützen Sie bei der Umsetzung einer aussagekräftigen Bestandsanalyse. Detailliertes Fachwissen zur betriebswirtschaftlichen und strategischen Analyse und Beurteilung eines Unternehmens im Rahmen einer geplanten Unternehmensübernahme erhalten Sie zudem in unserer IHK-zertifizierten Weiterbildung.

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