6 Tipps zur Vermeidung von Generationenkonflikten im Unternehmen
Wer als Firmennachfolger/-in ein Unternehmen übernimmt, arbeitet in der Regel mit Mitarbeitern verschiedener Generationen zusammen. Aus der Praxis ist bekannt, dass die generationsübergreifende Zusammenarbeit nicht immer reibungslos verläuft und sich verschiedene Einstellungen, Sichtweisen und Werte nicht nur gewinnbringend, sondern auch als Belastungsfaktoren erweisen können. Für Betriebsnachfolger ist es deshalb wichtig, schwelende Konflikte in einem frühen Stadium zu erkennen und Lösungsansätze zu entwickeln. Im nachfolgenden Beitrag haben wir sechs Tipps zur Vermeidung von Generationenkonflikten im Unternehmen für Sie zusammengefasst.
Die Herausforderung für alle Firmennachfolger: Vier Generationen in einem Unternehmen.
Aktuell treffen in vielen Unternehmen vier Altersgruppen mit unterschiedlichen Werten und Verhaltensweisen aufeinander. Dazu gehören folgende Generationen:
Baby Boomer: Die Generation der Baby Boomer mit den zwischen 1946 und 1964 Geborenen repräsentiert die Gruppe der erfahrensten Arbeitnehmer. Sie haben den wirtschaftlichen Aufschwung nach dem Krieg miterlebt und sind harte Arbeit gewöhnt. Allerdings mussten diese Menschen den Umgang mit neuen Technologien erst im Erwachsenenalter erlernen.
Generation X: Die Generation X (geb. 1965 – 1979) hat einerseits technischen Fortschritt, aber andererseits hohe Arbeitslosigkeit und Wirtschaftskrisen miterlebt. Die Vertreter haben ein ausgeprägtes Konsumverhalten. Die Work-Live-Balance hat für die Generation X einen höheren Stellenwert als für die Baby Bommer.
Generation Y: Internet und Globalisierung prägten die Vertreter der Generation Y (geb. 1980 – 1993). Von Kindesbeinen an waren sie mit neuesten Technologien vertraut. Zahlreiche Vertreter haben einen akademischen Abschluss. Wegen der fehlenden Konkurrenz auf vielen beruflichen Positionen können sie Forderungen an den Arbeitgeber stellen.
Generation Z: Die jüngste Generation (geb. 1994 – 2009) ist in großem Wohlstand aufgewachsen, den sie selbst nicht erarbeitet hat. Sie sind die klassischen Digital Natives, in deren Leben die Digitalisierung allgegenwärtig ist. Die Vertreter sind stark auf die persönlichen Ziele fixiert. Aus diesem Grund befinden sich zahlreiche Individualisten und Einzelkämpfer in dieser Altersgruppe.
Die unterschiedlichen Generationsmerkmale können sich in der Regel gut ergänzen, führen jedoch nicht selten auch zu Konflikten – besonders in den Bereichen Arbeitsmoral, Motivation, Werte und Kommunikation. Während die Altersgruppen mit der längsten beruflichen Erfahrung großen Wert auf ein angemessenes Gehalt legen, ist der Generation Z beispielsweise Zufriedenheit im Job deutlich wichtiger.
Wie können Generationenkonflikte am Arbeitsplatz vermieden werden?
Bestandsinhaber und Firmennachfolger stehen vor der Herausforderung, Generationenkonflikte nach Möglichkeit zu vermeiden. Die folgenden sechs Tipps helfen dabei, dieses Ziel zu erreichen:
- Maßnahmen zum Teambuilding
Es klingt banal, ist aber trotzdem ein bewährtes Mittel, um Teams zusammenzuschweißen: Gemeinsame Unternehmungen. Ob es sich um einen gemeinsamen Bowling-Abend, ein Essen im Restaurant oder eine Kajak-Tour mit allen Mitgliedern einer Abteilung handelt, spielt eine untergeordnete Rolle. Die gemeinsame Zeit außerhalb des Arbeitsplatzes gibt allen Mitarbeitern die Gelegenheit, über andere als berufliche Dinge zu sprechen und die Gedankengänge der Vertreter der anderen Generationen besser zu verstehen. - Stärken fördern und Eigenschaften nutzen
Betriebsnachfolger sollten die individuellen Stärken einzelner Mitarbeiter fördern und sich die spezifischen Eigenschaften zunutze machen. Die Baby Bommer und die Vertreter der Generation X arbeiten in der Regel sehr leistungsorientiert und zuverlässig, während die Generationen Y und Z oft kreativer sind und ein besseres Verhältnis zu neuen Technologien haben. - Wertschätzung als Motivationshilfe
Jeder Mensch freut sich, wenn die eigene Arbeit wertgeschätzt wird. Firmeninhaber sollten deshalb allen Mitarbeitern, unabhängig vom Alter und der Qualifikation, das Gefühl geben, ein wichtiges Rad im Getriebe des Unternehmens zu sein, um eine hohe Zufriedenheit und Motivation zu ernten. - Interne Kommunikation zwischen den Generationen
Was im ersten Tipp bereits erwähnt wurde, ist die aktive Förderung der Kommunikation zwischen den verschiedenen Generationen. Das kann im Rahmen gemeinsamer Unternehmungen erfolgen oder bei einem extra angesetzten Meeting. Der verbale Austausch hilft den Beteiligten, unterschiedliche Standpunkte, Blickweisen und Ansichten besser zu verstehen. - Neue Arbeitswelten schaffen
Die Arbeitswelt ist ständigen Veränderungen unterworfen. Ein cleverer Schachzug, um Generationenkonflikte zu vermeiden, ist die Schaffung neuer Arbeitsumfelder. Erfahrene Mitarbeiter sind es gewohnt, an fünf Tagen der Woche im Büro zu arbeiten. Die jüngeren Generationen wünschen sich jedoch ein kreativeres Arbeitsumfeld mit Home Office und flexiblen Arbeitszeiten. Wenn Sie den individuellen Wünschen der Altersgruppen entgegenkommen, lassen sich Konflikte vermeiden. - Förderung von Kompromissbereitschaft
Ein wichtiger Schritt hin zu einem harmonischen Miteinander bezieht sich auf die Förderung der Kompromissbereitschaft innerhalb der Belegschaft. In diesem Zusammenhang hat sich die Etablierung einer Corporate Identity als nützlich erwiesen. So können Firmennachfolger Werte, Herangehensweisen und Kommunikationsarten im Unternehmen definieren, die alle Mitarbeiter gemeinsam umsetzen. Ziel ist es, eine Atmosphäre der Kompromissbereitschaft zu etablieren, die für alle Altersgruppen gilt.
Fazit: Das soziale Umfeld innerhalb der Belegschaft sollte im Rahmen einer Unternehmensnachfolge nicht unterschätzt werden. Mit der Berücksichtigung der hier beschriebenen Tipps gelingt es Ihnen, Generationenkonflikte zu vermeiden und einen reibungslosen Unternehmensbetrieb zu gewährleisten.
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