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Teilverkauf eines Unternehmens – Chancen und Herausforderungen

Wird ein Unternehmen im Rahmen einer Unternehmensübernahme verkauft, wechselt in der Mehrheit aller Fälle die gesamte Firma den Besitzer und der/die Firmennachfolger/-in übernimmt das Unternehmen zu 100 Prozent samt aller damit einhergehenden Verpflichtungen. Gelegentlich kommt es aber auch nur zu einem Teilverkauf des Unternehmens. In diesem Fall veräußert der Besitzer nur eine Mehrheit seiner Firma, während ein kleiner Teil in seinem Besitz verbleibt.

Wie alle Transaktionsmöglichkeiten im Rahmen einer Unternehmensnachfolge, birgt auch der Teilverkauf eines Unternehmens eine Reihe von Vor- und Nachteilen. In unserem aktuellen Blogbeitrag gehen wir auf die jeweiligen Chancen und Herausforderungen des Verkaufsprozesses ein und erläutern, was Käufer und Verkäufer dabei beachten sollten.

 

Chancen bei einem Teilverkauf

Sowohl für den/die Käufer/-in bzw. Firmennachfolger/-in, als auch für den/die Verkäufer/-in ergeben sich mit dem Teilverkauf eines Unternehmens vielseitige Chancen. So kann er für den/die Alteigentümer/-in beispielsweise sinnvoll sein, wenn sich daraus erfolgversprechende Synergieeffekte ergeben und/oder die Kapitaldecke aufgestockt werden soll. Ist mit der Teilübernahme eine Expansion oder die Erschließung neuer Märkte verbunden, profitiert der/die Inhaber/-in des Unternehmens außerdem von einer Wertsteigerung der Firma.

Zudem geht nach einem Komplettverkauf, insbesondere bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), mit dem Abgang des bisherigen Eigentümers meist viel Know-how verloren, das meist über Jahrzehnte aufgebaut und dem/ der Firmennachfolger/-in nicht mehr oder nur sehr begrenzt zur Verfügung steht. So kann es zu einer Phase der Unsicherheit kommen, von der Lieferanten, Kunden und Mitarbeiter gleichermaßen betroffen sein können. Bleibt der/ die Alteigentümer/-in nach einem Teilverkauf jedoch an Bord, wirkt dieser Schritt bei den genannten Personengruppen als vertrauensbildende Maßnahme. Das Risiko, dass Kunden, Mitarbeiter und/oder Lieferanten abspringen, wird so auf ein Minimum reduziert.

 

Herausforderungen bei einem Teilverkauf

Der Verkauf eines Unternehmens ist für alle Beteiligten eine große Herausforderung, unabhängig davon, ob es sich um den Komplett- oder einen Teilverkauf handelt. Hat sich der bisherige Firmeninhaber entschlossen, sein Lebenswerk zu veräußern, steht er vor der schwierigen Aufgabe, geeignete Interessenten zu finden. Der/die Käufer/-in muss sowohl fachlich als auch charakterlich und kulturell zum Unternehmen passen, über die erforderlichen finanziellen Mittel verfügen und Verhandlungsbereitschaft bezüglich des Kaufpreises signalisieren.

Erschwerend kommt bei einem Teilverkauf hinzu, dass der/die Bestandsinhaber/-in weiterhin Anteile am Unternehmen besitzt und noch genauer bei der Auswahl des Käufers/der Käuferin hinschauen muss. Letztere/r sollte die Visionen sowie die strategische Ausrichtung des Unternehmens teilen. Auch die Frage, ob Käufer/-in und Verkäufer/-in charakterlich zusammenpassen, erhält bei einem Teilverkauf deutlich mehr Gewicht, denn der/die bisherig/e Inhaber/-in bleibt in der Regel Teil der Geschäftsführung.

Für den/die Verkäufer/-in muss hingegen klar sein, dass er/sie nach der Teilübernahme des Unternehmens einen Schritt zurücktreten muss und nicht mehr die alleinige Entscheidungsbefugnis besitzt. Für viele Unternehmer, die ihre Firma jahre- oder jahrzehntelang allein geführt und alle Höhen und Tiefen miterlebt haben, ist die Aussicht auf eine bevorstehende Gewaltenteilung wenig verlockend.

 

Wann ist ein Teilverkauf sinnvoll?

Ein Teilverkauf ist in der Praxis immer dann eine Option, wenn der Wert einer Firma in erster Linie aus immateriellen Dingen bzw. aus Know-how besteht. Klassischerweise ist dies bei Unternehmen der Fall, die im Dienstleistungssektor tätig sind. Der wirtschaftliche Erfolg hängt bei diesen Firmen hauptsächlich von der Kompetenz des Inhabers sowie vom Führungspersonal ab.

Handelt es sich um ein produzierendes Unternehmen, ist ein Teilverkauf nur die zweitbeste Option. Bei solchen Firmen bemisst sich der Wert zu einem großen Teil an materiellen Gütern, wie Maschinen, Anlagen, Produktionshallen, Lagerhäusern, Fuhrpark usw. In diesem Fall ist der Komplettverkauf die bessere Option.

Sie haben Fragen zum Teilverkauf eines Unternehmens oder planen selbst eine Unternehmensübernahme und suchen hierfür erfahrene Nachfolgeberater/-innen? Unsere kompetenten Experten für Unternehmensnachfolge bei Leipzig stehen Ihnen gern beratend und begleitend zur Seite!

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