Fördermittel für Nachfolgerinnen und Nachfolger – wie der Staat bei der Unternehmensnachfolge hilft
Gründer, die dafür brennen, eine eigene Firma aufzubauen und zu einem erfolgreichen Unternehmen zu machen, haben verschiedene Möglichkeiten, diesen Traum zu verwirklichen. Überaus reizvoll kann es sein, aus einem bestehenden Unternehmen ein sogenanntes Nachfolge-Startup zu machen.
Zahlreiche kleine und mittlere Firmen suchen in der nahen Zukunft einen Nachfolger und der Staat hat attraktive Förderprogramme aufgelegt, um den Jungunternehmern finanziell unter die Arme zu greifen.
Unternehmensnachfolge: Chance für engagierte Gründer
Gründer, die sich um eine Unternehmensnachfolge bewerben, haben gegenüber klassischen Startups einen entscheidenden Vorteil: Das Unternehmen ist bereits am Markt etabliert, verfügt über einen Kundenstamm, Lieferanten und über eine funktionierende Verwaltung. Die solide Basis ist von großem Wert, denn sie sorgt dafür, dass sich der Unternehmensnachfolger auf den laufenden Geschäftsbetrieb konzentrieren kann und keine Ressourcen für den Aufbau innerbetrieblicher Strukturen aufgewendet werden müssen. Das gilt unabhängig davon, ob das Unternehmen künftig völlig neue Geschäftsfelder und Kundenpotenziale erschließen möchte. Damit Übernahmegründer ihre ehrgeizigen Pläne in die Tat umsetzen können, hat der Staat eine ganze Reihe an Förderprogrammen aufgelegt.
Regionale und überregionale Förderprogramme
Der Mittelstand ist der Motor der deutschen Wirtschaft. Bund und Länder haben ein großes Interesse daran, dass die Übernahme kleiner und mittlerer Unternehmen durch einen geeigneten Nachfolger reibungslos verläuft. Aus diesem Grund hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) eine ganze Reihe von Förderprogrammen aufgelegt, die Gründer bei der Unternehmensnachfolge finanziell unterstützen. Gefördert wird sowohl überregional mit der Ausgabe von Fördermitteln durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) als auch auf regionaler Ebene mit der Auflage von Förderprogrammen durch die Landesregierungen.
Optimal für Nachfolge-Startups: Gründerkredite der KfW
Eine Säule bei der Finanzierung von Unternehmensnachfolgen sind die Gründerkredite der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Keineswegs stehen die Darlehen ausschließlich für Neugründungen zur Verfügung. Explizit können die Kredite auch für die Finanzierung einer Unternehmensnachfolge und die daraus resultierenden Umstrukturierungsmaßnahmen verwendet werden. Nachfolger können – neben vielen anderen – folgende Fördermittel des Bundes beantragen:
- ERP-Kapital für Gründung: bis zu 500.000 Euro Kapital, KfW übernimmt das komplette Kreditrisiko, keine Tilgung in den ersten 7 Jahren
- ERP-Gründerkredit – StartGeld: bis zu 125.000 Euro Kapital, KfW übernimmt 80 % des Kreditrisikos, Finanzierung von Investitionen und laufenden Kosten
- ERP-Gründerkredit – Universell: 2 Jahre keine Tilgung, bis zu 10 Jahre Zeit für die Rückzahlung, KfW übernimmt bis zu 90 % des Bankenrisikos
- ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit: Kreditbetrag zwischen 25.000 und 25 Millionen Euro, KfW kann bis zu 70 % des Bankenrisikos übernehmen, für Investitionen und Betriebsmittel in den Bereichen Innovation und Digitalisierung
- ERP-Mezzanine für Innovation: bis zu 5 Mio. Euro für die Entwicklung neuer Produkte, Prozesse und Dienstleistungen, KfW übernimmt bis zu 60 % des Risikos, für Unternehmen und Freiberufler, die mindestens 2 Jahre am Markt sind
Zur Begriffserläuterung: ERP ist die Abkürzung für European Recovery Program und bezeichnet ein vom Bund verwaltetes Sondervermögen. Die Ursprünge dieses Sondervermögens gehen auf den Marshallplan aus dem Jahr 1948 zurück, der aufgelegt wurde, um den Wiederaufbau in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg zu finanzieren.
Bei allen Fragen rund um die Auswahl, die Beantragung und die Auszahlung von staatlichen Fördermitteln im Rahmen der Unternehmensnachfolge steht Ihnen unser Expertenteam von Unternehmensnachfolge.top als Ansprechpartner zur Verfügung.
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